Aus dem Nichts entstand der Cosmos – um genau zu sein wurde er 1998 von ein paar Amerikanern gemeinsam mit einigen aus den USA zurückkehrenden Austauschschülern gegründet: Der Club „Frankfurt Cosmos Lacrosse“. Nachdem man anfänglich das Vereinsgelände des SC Frankfurt 1880 nur gemietet hatte, trat man schließlich 2004 als eigenständige Lacrosseabteilung dem SC80 bei.
Der Ursprung des Lacrosse
Das Spiel stammt von den Indianern der Ostküste und der Großen Seen, auf den Gebieten des heutigen Kanada und der Vereinigten Staaten. Sie nannten es Baggataway oder auch Tewaraathon („kleiner Bruder des Krieges“) und weihten es dem Kriegsgott. Nicht selten endeten diese Spiele, die zur Vorbereitung auf Kriege mit anderen Stämmen gespielt wurden, tödlich. Die Spiele wurden zum Teil mit mehr als 100 Spielern ausgetragen, und als Tor galt oft ein Stein oder ein Baum. Neben der für die Kriegführung als notwendig erachteten Vorbereitung des Teamgeists wurde das Spiel auch eingesetzt, um Streitigkeiten zwischen Stämmen und anderen Gruppen zu schlichten.
Erstmals erwähnt wurde das Spiel 1634 von dem französischen Jesuitenmissionar Jean de Brébeuf in Ontario, den die Schläger an einen Bischofsstab erinnerten und der dem Spiel deshalb den Namen La Crosse gab, das französische Wort für Bischofsstab.
In den 1850er Jahren fingen auch Weiße an, sich für Lacrosse zu interessieren. 1856 gründeten die Franzosen den ersten Club, den Montréal Lacrosse Club. Den Siegeszug begann Lacrosse im Jahr 1867. In diesem Jahr wurde der kanadische Verband, Canadian National Lacrosse Association, aus der Taufe gehoben, die Anzahl der Teams stieg von 6 auf ca. 80, und auch der erste Verein der USA wurde gegründet. Erstmals kam das Spiel nach England. 1874 gelangte Lacrosse nach Australien und 1878 nach Neuseeland. 1879 wurde der Dachverband in den USA gegründet.
Das erste Frauen-Lacrossespiel wurde 1890 an der Klosterschule St. Leonards in Schottland gespielt – eine Nonne las über Lacrosse und befand, dass dies eine gute Sportart für die von ihr unterrichteten Mädchen sei. Männer- und Frauen-Lacrosse wurde bis in die Mitte der 1930er Jahre ohne schützende Ausrüstung mit fast den gleichen Regeln gespielt. Zu dieser Zeit fingen die Regeln des Männer-Lacrosse an, sich stark zu verändern, während Frauen-Lacrosse weiterhin mit den ursprünglichen indianischen Regeln gespielt wurde. Bis etwa zur Jahrtausendwende beispielsweise spielten die Frauen noch ohne feste Seitenlinien – vielmehr wurde als Anhaltspunkt eine Baumreihe, die nächste Wiese oder ein Strauch genommen. Heutzutage spielen Frauen und Männer Lacrosse nach völlig unterschiedlichen Regeln. Die Frauen-Lacrosseregeln limitieren den Schläger- und Körperkontakt, deshalb wird nur wenig Schutzausrüstung benötigt. Beim Männer-Lacrosse hingegen werden, ähnlich dem Eishockey, Helme, Rippen- und Schulterschutz und Handschuhe getragen.
Beim SC Frankfurt 1880 werden seit über sechs Jahren professionelle Trainer aus USA und Australien eingesetzt, die die sportliche Entwicklung deutlich vorantreiben. Jüngste Erfolge waren 2019 der 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Herren und jeweils der 1. Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren und Juniorinnen U 16. Die Lacrosseabteilung weist derzeit rund 200 Mitglieder auf.